Dank an das Wohnmobil

02.03.2019

Mit 2433 l Diesel (der Liter meist unter einem Euro) bereisten wir 5 Länder auf dem südamerikanischen Kontinent und rollten durch die Wüste, an Bergen, Seen und Vulkanen vorbei und an den Küsten von Atlantik und Pazifik entlang.
18 741 km haben die vier Reifen einen tollen Job gemacht und auf Schotter, Sand, Asphalt, Staub und Salz durchgehalten, unzählige Schlaglöcher bezwungen und dennoch ihr Gesicht bewahrt (Profil ist noch meßbar). Übrigens 18 000 km fuhr Thomas und 741 km bewegte Simone das Womo.
Wir sind von den Eindrücken und der Natur überwältigt, haben viele nette Menschen kennengelernt, hatten einige Gelegenheiten selbst Gutes zu tun und zu helfen, erlebten aber auch Hilfsbereitschaft. Natürlich war es manchmal ein Verlassen der Komfortzone, Abenteuer und es gab Situationen, wo wir Stärke gewonnen und dazu gelernt haben.
Nachdem wir 100 Tage rund um die Uhr ein tolles Team waren, machen wir einfach weiter so.

Argentinien - Uruguay

28.02.2019

In Argentinien verbrachten wir noch einen Tag in San Antonio de Areco, was schon im Großraum Buenos Aires liegt, und ein beliebtes Ausflugsziel ist. Hier wird die Gauchokultur gepflegt. Auch die Stadt Gualeguaychu am Rio Uruguay besuchten wir und haben die hübschen Kolonialbauten bestaunt. Hier findet der größte Freiluftkarneval Argentiniens statt und ein Hauch von Rio liegt über der Stadt. Zugleich ist es die argentinische Grenzstadt zu Uruguay und so passierten wir den bekannten Grenzübergang auch diesmal ohne Kontrolle.
In Uruguay fuhren wir nach Colonia del Sacramento, eine Kleinstadt am Rio de la Plata, welche die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt hat. Zu Recht, denn auch wir waren einfach begeistert von der historischen Altstadt, den netten kleinen Gassen mit Restaurants und den Spaziermöglichkeiten am Wasser. Bei klarer Sicht kann man von der ältesten Stadt Uruguays bis nach Buenos Aires schauen. Beide Städte verbindet eine Fähre.
Von Colonia del Sacramento fuhren wir nach Montevideo…..wo wir Anfang Dezember 2018 gestartet sind. Unglaublich, wie schnell die Zeit verging. Jetzt heißt es packen und langsam Abschied nehmen, noch zwei Tage in Buenos Aires verbringen und den Heimflug nicht verpassen. Am Aschermittwoch ist alles vorbei.

24.02.2019

Sierra de la Ventana

Bis Bahia Blanca folgten wir, mit Ausnahme der Abstecher, der Ruta 3. Aber wir verließen die Ruta 3 ab der Industrie- und Hafenstadt, um uns noch einmal den Anblick von Bergen zu gönnen. Die Sierra de la Ventana ist eine gute Abwechslung bei der Fahrt durch die argentinische Pampalandschaft. Zugleich ist es der höchste Gebirgszug in der Provinz Buenos Aires, in der wir uns nun befinden. Der Name des Gebirges stammt von einem Felsdurchbruch (8 x 4 m), was einem Fenster gleich kommt.

22.02.2019

Papageiensuche

Zur Verabschiedung vom Atlantik nutzten wir den Abstecher über Viedma nach Balneario El Condor. Der hübsche Ort hat einiges zu bieten und hätte an den Badestränden Platz für viele Urlauber. Aber die Argentinier zieht es offensichtlich an die Orte, wo sich Massen aufhalten, so war es in Las Grutas zu sehen. In den Klippen von El Condor leben zeitweise tausende von Papageien. Die hätten wir keinesfalls zählen können. „Zum Glück“ sahen wir nur zwei Exemplare und 30 km weiter noch einmal eine Seelöwenkolonie.

Peninsula Valdes

20.02.2019

Natürlich konnten wir nicht am Unesco Weltkulturerbe, der Halbinsel Valdes, vorbeifahren. Bekannt für ihr reiches Tierleben verbrachten wir hier zwei schöne Tage und beobachteten Seelöwenkolonien, Magellanpinguine, genau zwei Seeelefanten und unzählige Landtiere von Nandus, Guanacos, Gürteltieren über den patagonischen Hasen u.v.m. Leider wurden seit zwei Wochen keine Orcawale mehr gesehen, die uns noch in der Tiersammlung fehlen. Aber man kann nicht alles haben.
Am Spätnachmittag erreichten wir den Badeort Las Grutas und sahen dem argentinischen Strandleben zu. Bei lauter Musik und abends noch 31 Grad verweilen die Familien bei Ebbe am Atlantik.

Magellanpinguine

17.02.2019

Am Freitag erreichten wir Punta Tombo. Die Zahlen schwanken zwischen 500 000 bis zu 2 Millionen – hier befindet sich ein Naturreservat, in dem sich diese bescheidene Anzahl von Magellanpinguinen angesiedelt hat. Es ist so nett, zu beobachten, wie diese nicht ganz so großen Tiere (im Vergleich zu den Königspinguinen) vor den Besuchern des Parks hin und her watscheln oder in ihren Erdhöhlen verschwinden.
Das Wochenende verbringen wir auf dem schattigen Campingplatz im walisischen Dorf Gaiman so ruhig wie nur möglich, d.h. keine Bewegung zu viel, denn das Thermometer schlägt zu sehr aus (teilweise 40 Grad). Dafür trocknet die Wäsche ziemlich schnell.

Argentinien - Ruta 3

14.02.2019

Am Montag verließen wir Chile zum zweiten Mal und vorerst für eine längere Zeit. Der Grenzübertritt verlief unspektakulär. Für 90 Tage dürften wir in Argentinien bleiben, aber dafür reicht unsere Zeit nicht mehr. Nun werden wir viele Kilometer Richtung Norden durch ewige Weiten rollen, an unzähligen Guanacos und Nandus vorbei. Bei einer Kaffeepause beobachteten wir Gürteltiere. Von der Ruta 3 gibt es schöne und lohnenswerte Abstecher. So übernachteten wir am Dienstag in Puerto San Julian. Auch Magellans Expedition legte hier 1520 eine Pause ein. Heute kann man die Nachbildung seines Schiffes Victoria sehen und besichtigen.
Gestern nutzten wir die Gelegenheit den Nationalpark Bosques Petrificados zu besuchen. 50 km Schotter (aber bitte nicht mehr als 60 kmh fahren…) waren es wert, denn man sieht viele versteinerte Bäume, die wie Holz da liegen und eine plötzlich andere Landschaft. Völlig allein und ruhig beobachteten wir die Sterne und übernachteten in der baumlosen Ebene. Gegen 4 Uhr morgens wurde doch jemand auf uns aufmerksam: der patagonische Wind rüttelte am Wohnmobil. Bei inzwischen wieder 30 Grad tagsüber sind wir um unsere Außendusche sehr froh.
Heute gönnten wir uns eine Mittagspause am Atlantik und entdeckten Seelöwen. Sie lagen nebeneinander am Strand und faulenzten in der Sonne.

10.02.2019

Feuerland

Eine Fähre brachte uns schaukelnder Weise über die rauhe Magellanstraße von Punta Arenas nach Provenir auf die Insel Feuerland. Ursprünglich hatten wir diese Route nicht geplant und auch Ushuaia als südlichste Stadt der Erde werden wir nicht anfahren, aber im chilenischen Teil von Feuerland hat sich eine Kolonie von Königspinguinen angesiedelt – die einzige in ganz Südamerika. Diese prachtvollen Kerle, wo der Frack immer zu eng sitzt mussten wir sehen. Es sind ca. 100 Pinguine und gern hätten wir jedem einzelnen per Handschlag begrüßt.

Punta Arenas

09.02.2019

Die südlichste Kontinentalstadt der Welt war heute unser Ziel und sie soll die schönste Stadt in Patagonien sein. Nachdem Fernando Magellan die Ost-West-Passage entdeckte, entwickelte sich Punta Arenas schnell zu einer wichtigen Hafenstadt und ist heute die Hauptstadt der Region Magellanes. Was in jedem Reiseführer empfohlen wird ist der Besuch des Friedhofs. Hier stehen teilweise Paläste, welche die Schafbarone ihren Toten bauten. Säulenförmig geschnittene Zypressen stehen an den Alleen.
Vorbei am geografischen Mittelpunkt Chiles (vom Südpol an gerechnet) fuhren wir bis zum Ende der Straße des amerikanischen Kontinents. Dabei sahen wir einige Delfine. So südlich wie möglich übernachteten wir an der Magellanstraße.

Chile - Nationalpark Torres del Paine

08.02.2019

Kaum 10 Tage ist es her, dass wir Chile verlassen haben, aber die Chance von El Calafate aus, wieder nach Chile zu reisen, haben wir genutzt (Sehnsucht). Der Grenzübertritt ging schnell. Kein chilenischer Gemüsehund schnüffelte im Auto herum nur ein junger Zollbeamter sah in einige Fächer und nahm die extra übrig gelassene halbe Zwiebel aus dem Kühlschrank mit. Er war zufrieden und wir konnten weiterfahren. Den Übernachtungsplatz hatten wir schon vorher rausgesucht: der Aussichtspunkt am Lago Sarmiento, von wo aus man mit viel Glück schon den Cerro Paine Grande (3012 m) sehen kann. Das Glück wurde noch perfekter, als auf dem Platz schon ein Camper stand, um ebenfalls dort zu übernachten. Die Freude war riesig, als wir erkannten, dass es die Schweizer Overländer sind, mit denen wir schon seit November kommunizieren und gegenseitig unsere Reisen „verfolgen“. Es wurde ein langer und gemütlicher Abend. Besser hätten wir es nicht planen können. Wir waren alle zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Zwei Tage verbrachten wir im Nationalpark. Den beachtlichen Eintritt vergißt man schnell im Angesicht der atemberaubenden Landschaft. Lagunen mit grünem Wasser, tosende Wasserfälle, Gletscher und Felstürme (meist wolkenverhangen) bestaunten wir. Inzwischen hat uns der patagonische Wind fest im Griff und wir ziehen seit langem mal wieder unsere Jacken an. Einen Abendspaziergang zum Lago Grey über eine Hängebrücke (begleitet vom patagonischem Wind….) mussten wir gestern noch unternehmen, da wir unbedingt die Eisberge vom Gletscher Grey anschauen wollten.
Vom Nationalpark, wo wir wohl vorerst die letzten Condore gesehen haben (davon aber inzwischen wirklich viele) fuhren wir über Puerto Natales bis kurz vor Punta Arenas. Die Temperaturen liegen inzwischen bei 9 – 14 Grad und es hat seit zwei Monaten mal wieder geregnet.

Perito Moreno Gletscher

05.02.2019

Nach einer ruhigen Nacht am Lago Argentino fuhren wir über El Calafate zu unserem nächsten Traumziel: der Gletscher Perito Moreno, welcher im Nationalpark Los Glaciares liegt. Diesmal wurde allerdings Eintritt erhoben (als Ausländer zahlt man meist den doppelten Preis). Übrigens wird hier in den Nationalparkprospekten immer vor einem gefährlichen Tier gewarnt: die deutsche Wespe 2 cm groß. Der Perito Moreno ist nicht der größte Gletscher, aber mit seiner 60 m hohen und 4 km breiten Eiswand der wohl Spektakulärste. Man könnte stundenlang zuschauen, ob und wieviel Eis von der Wand abbricht, bzw. wann der Gletscher kalbt. Dabei ist es ein noch wachsender Gletscher.
An der Grenze zwischen Argentinien zu Chile erstreckt sich das größte zusammenhängende Eisfeld außerhalb der Antarktis mit 48 großen und 100 kleineren Gletschern.
Übernachtet haben wir nach dem wunderschönen Tag, den Gletscher nämlich auch noch wolkenlos und bei über 20 Grad erleben zu können, im Lago Argentino. Gegenüber von El Calafate geht eine schmale Landzunge in den See, perfekt zum Stehenbleiben. Noch bis nach dem Sonnenuntergang 21:25 konnten wir in kurzen Hosen draußen sitzen und das in Patagonien. Nachts war der See so ruhig, sodass sich die Lichter von El Calafate auf der Wasseroberfläche spiegelten.
Ein Besuch im Gletschermuseum war heute natürlich unumgänglich und den Ort El Calafate kann man sich auch anschauen. Inzwischen spüren wir aber auch den patagonischen Wind wieder.

03.02.2019

Nationalpark Los Glaciares

Seit Freitag befinden wir uns in einem der meistbesuchten Nationalparks in Argentinien. Natürlich sind wir hier nicht ganz allein, aber hier liegen die spektakulären Naturschönheiten. Bei der Fahrt in Richtung El Chalten und den Blick auf das Fitz-Roy-Massiv schlägt das Herz einfach höher. Der Monte Fitz Roy ist mit 3405 m zwar nicht der höchste Berg, aber seine spitzen Zacken sind faszinierend. Ständig fallen einem neue Zacken auf, zumal wir das Ganze wolkenlos erleben bzw. bewundern können, was wohl nicht sehr oft vorkommt. Einfach mal wieder gigantisch. El Chalten ist ein hübscher Touristenort, von wo aus Wanderer tolle Touren unternehmen können. So haben auch wir unsere Wanderschuhe ausgeführt.

31.01.2019

Cueva de las Manos

Die „Höhle der Hände“ (25 mal 15m große Höhle) erreicht man durch einen Abstecher (28 km Schotter) von der Ruta 40 in einer Schlucht des Rio Pinturas, die zwischen 9300 v. Chr. und 1000 n. Chr. bewohnt war. Hier hinterließen die indianischen Ureinwohner zahlreiche Malerein, welche immer noch im Originalzustand erhalten sind. Zu sehen sind weit über 800 Negativ-Drucke von Handflächen (davon nur 30 rechte Hände), aber auch Tierdarstellungen.

Patagonien

31.01.2019

Wir fahren nun schon seit einiger Zeit in Patagonien, das wilde Land mit ewigen eiskaltem Wind. Viele Kilometer sind wir durch die weiten Ebenen, teilweise aber auch mit Blick auf die Andenkette, gerollt. Vier argentinische Provinzen umfassen das Gebiet, welches doppelt so groß ist wie Deutschland, in dem aber weniger Menschen als in Berlin leben. Um weiter in den Süden zu den touristischen Highlights zu gelangen benutzt man im Westen von Argentinien die alte Bekannte: die Ruta 40, vergleichbar mit der A7 in Deutschland (von der Bedeutung Nord-Süd-Verbindung). Hier ist man aber oft kilometerweit allein unterwegs, d.h. es wird fast immer auf verschiedene Art gegrüßt, wenn einem etwas Rollendes begegnet. Es gibt kaum ein Mobilfunknetz und der Großteil der Strecke ist zwar schon asphaltiert, aber eben nicht die gesamte Strecke. Schnell hat man mal wieder 100 km Schotterpiste, die alle Fahrzeuge passieren müssen. Biegt man für einen schönen bzw. notwendigen Übernachtungsplatz ab, ist von Asphalt ohnehin nichts zu sehen und die Geschwindigkeit reduziert sich automatisch auf meist 25 -30 kmh (witzig, wenn dann Verkehrsschilder auftauchen, dass man nicht schneller als 60 kmh fahren soll). Dafür trafen wir wieder viele Guanakos, Nandus und patagonische Hasen.

Nachtrag zu Chile

In Chile geht die Gefahr weniger von der Kriminalität aus als von der Natur. Während unseres Aufenthaltes in Chile gab es Erdbeben und auch eine kurze Tsunami-Warnung und es war in La Serena eine Woche nach unserem Besuch in dieser derzeit durch Ferien überlaufenen Stadt auch kurzzeitig Stromausfall für 200 000 Haushalte durch ein Erdbeben mit Epizentrum Illapel, durch das wir 5 Tage vorher gefahren sind. Aber Chile ist jederzeit vorbereitet. In vielen Orten werden die Sirenen täglich geprüft. Und so wie die Tsunami-Warnschilder an der gesamten Küste aufgestellt sind, so gibt es ebenfalls in den Vulkangebieten Warnschilder, die anzeigen in welcher Richtung sich jeweils die Evakuierungszone befindet.

Wieder in Argentinien

28.01.2019

Am Freitag musste es noch einmal ein Vulkan sein: Villarrica. Sowohl Stadt, See und Vulkan, der fast immer eine Rauchwolke entsendet, trotz Schneekragen, haben wir uns angeschaut und waren beeindruckt. Am Samstag verließen wir das „Land der verrückten Geografie“ , Chile, um die Reise weiter in Argentinien fortzusetzen. Hier empfing uns gleich der Vulkan Lanin und der Grenzübertritt war in 40 min. erledigt, völlig unspektakulär. Über die Straße der sieben Seen sind wir heute in San Carlos de Bariloche angekommen. Am Samstag haben wir einen wunderschönen Abend mit Cornelia und Tom, aus unserem Heimatort, die wir aber vorher noch nicht kannten, verbracht. Im Zeitalter der modernen Kommunikation haben wir von deren Aufenthalt in Südamerika erfahren, den Kontakt geknüpft, gehalten und das Treffen arangiert. Es war genial.

Vulkane, Vulkane, Vulkane

24.01.2019

Gestern und heute widmeten wir uns ausschließlich den Vulkanen. Nach einem kurzen Stopp am Salto del Indio, einem Wasserfall im Urwald (mit Regenbogen) gönnten wir uns mal wieder eine 120 km lange Schotterpiste (Staub ohne Ende, damit der neue Luftfilter seine Daseinsberechtigung hat) mit Durchschnittsgeschwindigkeit von 24 kmh. Aber es hat sich gelohnt, wir hatten gestern einen tollen Tag am Vulkan Lonquimay, der sich mit seinem Nebenkrater Navidad zwischen 1988 und 1990 austobte und einen 10 km langen Lavastrom hinterließ. Nach Mischwald, Araukarienwald (diese Bäume können bis 50 m hoch werden)empfing uns eine riesige Aschewüste. Gigantisch, dies zu sehen, vor dem Vulkan Lonquimay zu stehen, mit Blick auf weitere Vulkane. Bei der weiteren Fahrt kamen wir an einer Lagune vorbei, welche der Lavastrom gebildet hat. Durch Flüsse hindurch, über wacklige Brücken, an Wiesen, Weiden und Wäldern vorbei ging es durch das Tal des Rio Biobio (einer der wasserreichsten Flüsse Chiles) nach Lonquimay. Hier mussten wir allerdings der CONAF (chilenische Nationalparkbehörde) ein Mail schreiben, dass wir das Gebiet verlassen haben. Der Administrator antwortete auch gleich, dass er froh darüber ist. Am Eingang zum Reserva National Nalcas-Malacahuello mussten wir uns in eine Liste eintragen mit allen Angaben (Pass-Nr., KFZ-Kennzeichen usw.), denn bis zum Vulkan fahren noch einige PKW-Touristen, da es im Winter auch ein Ski-Gebiet ist, aber anschließend bzw. den größten Teil der Strecke können nur Fahrzeuge mit Bodenfreiheit fahren und wir waren dann allein unterwegs. Somit kann eine Abmeldung schon sinnvoll sein, zumal die „Straße“ nur einspurig ist und teilweise recht schmal.
Für 50 Cent Gebühr (dabei haben wir aber in Chile schon Unsummen an Maut bezahlt) sind wir heute von Lonquimay durch den Tunnel las Raices  (mit 4557 m der längste Tunnel in Südamerika) zum Nationalpark Conquillio gefahren. In dessen Zentrum steht der ewig rauchende Vulkan Llaima (3125 m), einer der aktivsten Vulkane Chiles. Die letzte Eruption war 2009. Durch den Asche- und Lavafluss entstanden hier viele Lagunen. Auch dieser Park schützt unzählige Araukarien, deren Silhouetten wie Regenschirme aussehen.

Schon 10 000 km gefahren

22.01.2019

Montag und Dienstag haben wir zum Vorwärtskommen genutzt und dabei die 10 000 km Marke geknackt. Von Constuticion über Concepcion, wo wir beim Mercedeshändler einen neuen Luftfilter besorgten, die lange Wüstenfahrt hatte sich bemerkbar gemacht, vorbei am Salto del Laja an der Ruta 5 (der größte Wasserfall Chiles) ging es über Los Angeles und Victoria bis kurz hinter Curacautin.

Ruta del Mar - Ruta del Vino - Constitucion

20.01.2019

Zwischen Algarrobo und San Antonio folgt ein Küstenort nach dem andern, d.h. riesige Komplexe mit Ferienwohnungen aber auch niedliche, kleine Unterkünfte gibt es kilometerweit zu sehen. Wir stoppten in Isla Negra (schwarze Insel) was keine Insel, sondern ein Fischerdorf ist. Hier steht das größte und schönste der drei Häuser von Pablo Neruda (1904-1973), Dichter und Literaturpreisträger von 1971. Das sehr beeindruckende Haus mit einem Sammelsurium der verschiedensten Themenbereiche (Muscheln aus der ganzen Welt, Buddelschiffe, Gallionsfiguren usw.) aber auch seine privaten Bereiche haben wir uns gern angesehen.
Unser nächstes Ziel war das Valle de Colchagua und wir gelangten zur Ruta del Vino. Hier erstreckt sich das beste Weinanbaugebiet von Chile. Man sieht eine weitläufige Anbaufläche, wo die Sonne zwischen November und März umbarmherzig knallt. Mit 35 Grad wurden wir am Freitag Abend empfangen.
Eine dieser Bodegas veranstaltete gestern tagsüber ein Weinfest, da durften wir nicht fehlen, sind nachmittags aber wieder an die Küste nach Constitution gerollt, wo die Temperaturen etwas angenehmer sind. Heute sind wir durch die Dünen von Putu gefahren. Nach grünen Wäldern und Feldern taucht aus dem Nichts plötzlich eine riesige Dünenlandschaft auf. Der Strand besteht aus wunderschönen abgerundeten Steinen. Die Möwen sitzen fast geordnet in Reih und Glied da und einige Geier freuten sich über fette Beute (eine tote Robbe).

17.01.2019

Valparaiso

Die am Hang liegende Hafenstadt, man zählt 42 besiedelte Hügel, mit Aufzügen, Treppen und Häusern an den unzugänglichsten Stellen, verfügt weder über einen Campingplatz noch ist sie für größere Autos geeignet. Wir waren mutig, haben es probiert, aber so schnell wie wir uns durch das Spinnennetz von Straßen am Berg gequält haben, so schnell haben wir es auch wieder verlassen. Sicher ist Valparaiso nett anzuschauen, weil es sehr bunt ist. Wer es nicht mit dem Auto erreichen will hat die Chance per Kreuzfahrtschiff.

Santiago de Chile

16.01.2019

Natürlich wollten wir die Hauptstadt von Chile, in der ein Drittel aller Chilenen lebt, besuchen. Allerdings erforderte es einiges an Logistik, denn Santiago hat keinen Campingplatz o.ä. Ein Besuch macht schließlich auch nur dann Spaß, wenn man das Womo in Sicherheit weiß. Für die meisten Parkplätze sind wir, d.h. unser Auto, zu hoch und Parkhäuser scheiden sowieso aus. In der Nähe des Bahnhofs sind wir fündig geworden: ein bewachter Parkplatz und als wir abends zurückkamen, hatte das Womo sogar Schatten.
Wir fuhren mit der U-Bahn in die Stadt, haben Santiago mittels einer schönen Stadtrundfahrt erschlossen und sind im Feierabendverkehr mit der Metro wieder raus gefahren. Das war ein Erlebnis für sich: schon bei der dritten Bahn ergab sich die Chance einzusteigen und wir quetschten zwischen vielen Chilenen, die alle mit uns auf einen baldigen Ausstieg hofften.
In Santiago bietet sich ein europäisches Stadtbild. Verschiedene Stadtviertel wachsen immer mehr. Wie überall, es wird gebaut ohne Ende, aber Santiago ist sehr grün und schattig (…das erschwert manchmal das Fotografieren). Mit 300 m Höhe ist der Gran Torre Santiago das höchste Gebäude Lateinamerikas.

15.01.2019

Ruta los Cristales

Nach einer super ruhigen Nacht am Observatorium führte uns der Weg über Illapel, zur Ruta los Cristales. Bevor die Panamericana 1950 gebaut wurde, war dies die einzige Nord-Süd-Verbindung und folgte dem Verlauf des Inka-Trails. Hier waren wir oft viele Kilometer allein unterwegs durch Kakteenschluchten, über schmale Eisenbahnbrücken, durch dunkle, einspurige und zum Teil kurvige Tunnel.

Observatorium Cruz del Sur

14.01.2019

Jetzt im Januar ist hier Sommer und d.h. an der Küste ist Tourismus angesagt. Um weiter in Richtung Süden zu gelangen haben wir uns für die Fahrt über das Hinterland entschieden. Über Ovalle fuhren wir nach Combarbala, denn wir wollten unbedingt noch einmal abends in ein Observatorium. Durch eine liebevoll gestaltete Tour kennen wir uns nun bestens am Sternenhimmel aus, vor allem dem des Südens und konnten auch den hier gerade zunehmenden Mond mit seinen „Einschlägen“ durch ein Teleskop betrachten. Zwischen San Pedro de Atacama und Combarbala, gibt es in entsprechender Höhe viele Observatorien, weil der Himmel über der Wüste meist sehr klar ist. Zum einen liegen die Städte sehr weit entfernt, deren Lichter die Sternenbeobachtung beeinflussen und zum andern filtert Küstennebel störende Staubpartikel.

Reserva National Pingüino de Humboldt - La Serena

13.01.2019

Gestern wollten wir uns speziell den Tieren widmen. Nördlich von La Serena stehen drei Inseln unter Naturschutz, auf denen Seelöwen, Pelikane, Komorane und Humboldt-Pinguine leben. Mit einem offenem Boot und ca. 70 kmh rasten wir über den Pazifik und umfuhren die Inseln. Zum Fotografieren fuhren wir zum Glück langsamer.

Heute haben wir das andalusisch anmutende Städtchen La Serena besucht und stehen jetzt auf einem schönen Campingplatz am Pazifik – mit Wifi – denn sonst klappt das mit den Informationen für die treuen Leser nicht.

Copiapo

11.01.2019

Die unbedeutende Siedlung wuchs 1832 durch die Entdeckung einer Silbermine sofort. Hier entstanden die ersten Telegrafen- und Telefonanlagen und das erste Gaswerk Chiles. Aber wir wollten hier her, weil man im Regionalmuseum der Stadt die Rettungskapsel bzw. eine Ausstellung für die 33 Helden sehen kann, die 2010 bei einem Grubenunglück in der Mine San Jose 69 Tage eingeschlossen waren. Fast jeder wird sich noch erinnern, dass Chile, bzw. Copiapo, für längere Zeit in den Nachrichten ein wichtiges und emotionales Thema war.

10.01.2019

Nationalpark Pan de Azucar

Von Antofagasta, also von 0 m fuhren wir wieder etwas höher, denn wir wollten unbedingt „UFOs“ sehen. Auf 2600 m, dem Cerro Paranal stehen sie, die Kuppeln des Observatoriums der europäischen Astronomie-Organisation ESO, silbern blitzend. Über das kleine Städtchen Taltal, erreichten wir den Nationalpark Pan de Azucar – Sandstrände, Wüste und steil ansteigende Küstenkordillere.

San Pedro - Salar de Atacama

09.01.2019

Am Montag haben wir uns einen Ruhetag in San Pedro bzw. auf dem Campingplatz gegönnt, sind aber am Abend mit einer Astronomic-Tour ein paar Stunden zum Sterne schauen gefahren. Fast zwei Stunden wurde der beeindruckende Sternenhimmel erklärt und mittels zwei Teleskopen war der eine oder andere Stern besser zu erkennen. Immer wieder überraschten uns Sternschnuppen…
Am Dienstag fuhren wir zum Salar de Atacama, welcher kein Nationalpark ist, nur einzelne Teile gehören zur Reserva Nacional Los Flamencos. Der größte Salzsee Chiles ist nicht ganz so weiß wie der Salar Uyuni von Bolivien, hier gibt es auch kleinere Lagunen, also Wasserbecken, die die Salz-Lehm-Kruste der Oberfläche durchbrochen haben, aber er ist reich an Bodenschätzen (angeblich lagert hier ein Viertel der Weltvorräte an Lithium). Nach unserem Besuch am Lago Chaxa mit vielen Flamingos, der relativ mittig im Salar de Atacama liegt, fanden wir ein nettes Plätzchen zum Übernachten. Gegen 20:30 wies man uns darauf hin, dass wir zwar stehen bleiben dürfen, aber des ganze Gebiet wird abgesperrt. Kein Problem….wir und der Salar de Atacama….es war eine ruhige Nacht, noch dazu haben 15 Vulkane in der Umgebung (zwei davon rauchend) und unzählige Sterne auf uns aufgepasst. In ganz weiter Entfernung sahen wir die Schaltzentrale von ALMA, der größten Radioteleskopanlage der Welt, die mit 66 Parabolspiegeln auf 5000 m Höhe liegt.
Am Mittwoch rollten wir viele km quer durch den Salar, vorbei an etlichen Abbauminen nach Antofagasta, einer Hafenstadt am Pazifik. Hier auf dem Gelände der Ruinas de Huanchaca (Industrieruinen einer Silberschmelze) gibt es das Museo Desierto de Atacama mit dem Highlight: der Prototyp eines Marsroboters, den die NASA in der Atacama-Wüste testete, ist zu sehen.

Atacama-Wüste

06.01.2019

Die Atacama-Wüste ist die trockenste Wüste der Erde. In manchen Wetterstationen wurden seit Beginn der Aufzeichnungen keine Niederschläge gemessen. Tagsüber wehen häufig starke Winde. Es staubt und es gibt keinen Schatten, dafür ausreichend hohe Tagestemperaturen. Die Belohnung kommt nachts, der gigantische Sternenhimmel.
Noch am Freitag Nachmittag sind wir von Iquique quer durch die Atacama-Wüste wieder zur Panamericana gefahren, um am Samstag den Reserva National Pampa del Tamarugal zu besuchen. Zum Einen wachsen hier die Tamarugo-Bäume, also Bäume, die der Trockenheit trotzen, deren 5-12 m lange Wurzeln Grundwasser ziehen und zum Anderen gibt es hier den Geoglifos Cerro Pintados, die größte Ansammlung von Erdbildern (über 400 Stück). Es sind alle Arten von Darstellungen, rein geometrische Figuren, Tiere und Menschen, zu sehen. Warum die „Land-art-Künstler“ zwischen 1000 und 1400 in Wüstenregionen ihre Werke schufen, weiß man nicht, nur welche Technik angewandt wurde. Anschließend rollten wir etliche km auf der Ruta 5 – die Panamericana – wieder durch die Atacama-Wüste gen Süden, fuhren über Calama vorbei an einer riesigen Kupfermine zu einem schönen Stellplatz ca. 80 km vor den berühmten Geysiren El Tatio. Zeitiges Aufstehen war gefordert, denn noch einige Kilometer und vor allem Höhenunterschiede mussten bewältigt werden. Diese Geysire kann man nur auf 4300 m bewundern und damit sind sie das höchstgelegene Geysirfeld der Welt. Das ganze Spektakel läuft bis 9:00 Uhr ab, danach wird der Dampf weniger, aber es badet sich in Ruhe in der heißen Quelle, denn die Touristenbusse fahren auch wieder. Inzwischen stehen wir auf dem Campingplatz in San Pedro de Atacama und werden das Touristenörtchen besuchen. (Der Plan war, auch Wäsche zu waschen…..aber das darf man hier nicht, weil wir in der Wüste sind und es muss Wasser gespart werden.)

04.01.2019

Iquique

Iquique hat zwar 278 000 Einwohner aber steht auf einer schmalen Uferplatte zwischen Pazifik und Felswand. Überall sind Warnschilder und Evakuierungsmarkierungen bei Tsunami-Gefahr zu sehen. Gleitschirmfliegen von den Felswänden aus ist hier sehr beliebt, aber schnell kommt das Meer, so dass die Landung mitten in der Stadt bevorzugt wird.

Arica - Iquique

03.01.2019

Mit Blick über die ganze Stadt Arica von der Straße vorm Campingplatz, gemeinsam mit einem deutschen Ehepaar und zig chilenischen Familien, die plötzlich mit ihren Autos vorfuhren, Stühle und Sekt auspackten und nach einer Stunde genauso schnell wieder wegfuhren, haben wir das neue Jahr begrüßt. Über Arica war ein tolles Feuerwerk zu sehen.
Iquique erreicht man von Arica aus nach gut 300 km, aber wir haben uns den „Umweg“ über drei Nationalparks geleistet, die im Nordosten von Chile auf 3500 – 4500 m Höhe liegen. Die Fahrt über das Altiplano genannte Andenhochland sollte man mitnehmen, wenn man ein geländegängiges Fahrzeug hat. Nachdem wir Putre, der einzig größere Ort (1200 EW) auf der Strecke erreicht hatten, bei den dort in der Nähe liegenden Thermen übernachtet und gebadet haben, fuhren wir wieder Schotterpiste mit Blick auf die vielen Vulkane, wovon einer, der Vulkan Guallatiri (6063 m), immer raucht. Am Mittwoch erreichten wir dann den Salar de Surire mit Flamingos. Leider wird mitten auf dem Salzsee, der als Naturdenkmal im Naturschutzgebiet gilt, Borax abgebaut und somit der Lebensraum der Flamingos bedroht. Die Straße wurde durch einen Wettereinbruch schlechter und bis wir am Donnerstag Mittag wieder auf einer alphaltierten Straße ankamen, hatte die Überlegung ….“die nahende Pfütze bzw. den Kleinsee mit oder ohne Untersetzung zu fahren“ oberste Priorität …. (Durchschnittsgeschwindigkeit auf zig km 25 kmh). Irgendwann rollten wir wieder mit gleichmäßigem Tempo Richtung Huara, wo wir auf die Panamericana stießen. Kurz vor dem Örtchen (immer noch seit Putre keine Möglichkeit zum Tanken) passiert man den „Gigante de Atacama“, einen Geoglyphen von 86 m Länge. Zu erkennen ist eine menschenähnliche Figur, angeblich die Größte, die bis jetzt weltweit gefunden wurde. Bevor wir abends Iquique erreichten, statteten wir der ehemaligen Salpeterstadt und heutigem Industriedenkmal Humberstone noch einen Besuch ab. Fast 100 Jahre war diese Abbaustelle in Betrieb. 1862 eröffnet und 1960 endgültig geschlossen, entstand hier eine richtige Stadt mit Geschäften, Theater, Sportanlagen und Wohnungen für die Arbeiter. Der Salpeteraufschwung brachte solange Reichtum, bis ein Chemiker aus Berlin entdeckte, dass sich Natriumnitrat künstlich und billiger herstellen lässt, Natursalpeter wurde überflüssig.

Silvester in Chile

31.12.2018

Am Samstag sind wir dann gegen Mittag am Südpazifik, d.h. mal wieder auf Meereshöhe angekommen. Viele Kilometer durch die südliche Küstenwüste von Peru brachten uns gestern nach Chile. Nicht mehr ganz so einfach, wie von den drei Grenzübergängen vorher gewohnt, lief es hier ab. Zuerst musste man sich eine Formular kaufen und ausfüllen, der sogenannte Laufzettel, wo sich jeder Grenzbeamte mit seinem Stempel verlustierte. Weitere Formulare mussten ausgefüllt werden, ob man Obst, Gemüse oder Milchprodukte dabei hat. Dann standen wir an der Migration Peru an, danach an der Migration Chile. Anschließend wieder das Prozedere für`s Auto, d.h. den Zettel von den netten Beamten, die sich vor einer Woche an der Grenze in Kasani mit dem deutschen Fahrzeugschein abgemüht haben, am Peruschalter abgegeben, einen Schalter weiter für Chile alles neu ausfüllen. Wieder tausend Stempel….. und ab zum Auto, nun vorfahren und jetzt kam das eigentlich Interessante: die Zollkontrolle. Also nun wurden die Gemüse-Obst-Milch-Zettel angeschaut, der Laufzettel abgestempelt und bis wir überhaupt nachdenken konnten war schon der „Gemüsehund“ im Womo. Wir hatten logischerweise nichts mehr von den Sachen, die man nicht haben sollte dabei, außer einen halben Liter Milch im Kühlschrank, damit sie was finden, aber den wollten sie dann auch nicht. Wir hatten vorher einiges gelesen und vorgebaut, damit wir hier schnell durch kommen. Nach weiteren 50 m gaben wir dann noch Blatt 1 des dreiteiligen, mehrfach abgestempelten Laufzettels ab und freuten uns, in Chile zu sein. In Arica, der nächstgrößeren Stadt haben wir dann alle Vorräte wieder aufgefüllt. Hier, in Arica, verbringen wir bei 27 Grad Silvester und geniesen den Sonnentag am Campingplatz.
Wir wünschen von ganzem Herzen allen, egal wo auf dieser schönen Welt, einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr. Mögen eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen, ob in 2019 oder wann auch immer.

Colca Tal

28.12.2018

Ca. 150 km nordwestlich von Arequipa befindet sich die gewaltige Schlucht des Rio Colca, die zu den großen landschftlichen Erlebnissen in Peru gehört. Über den 4900 m hohen Pass bei Patapampa, mit Blick auf die umliegenden Vulkane, vor allem der Sabancaya, den wir schon bei unserer Anfahrt auf Arequipa rauchend aus der Ferne wahrgenommen haben, ist der Höhepunkt im Colca Tal natürlich der Aussichtspunkt Cruz del Condor. Nach einem Abstecher zu einem Geysir haben wir auch dort übernachtet, um keinen Condor zu verpassen. Gleich morgens gegen 7:45 fallen in großen Scharen unzählige Touristenbusse ein, die ca. 11:00 wieder den Aussichtspunkt verlassen. Genau darauf haben die Condore gewartet, denn nachdem alles ruhig war und wir noch allein auf dem Parkplatz standen, waren plötzlich 12 Condore zu sehen und boten uns eine regelrechte Flugschow. Einmalig und was für ein Glück.

Weihnachten 2018 in Peru

26.12.2018

Am Samstag wurde die Straße nach Copacabana wieder freigegeben. Sowohl vor, als auch nach Copacabana waren es bestimmt weit über 20 Blockaden, die Reste von Steinen und Erdhaufen lagen teilweise noch auf der Straße. So haben wir Copacabana, wo wir eigentlich zwei Nächte bleiben wollten, doch noch erreicht und wenigstens drei schöne Stunden verbracht. Hauptattraktion des Wallfahrtsorts am TIticacasee ist die Basilika. Leider darf man in der Basilika nicht fotografieren, aber es ist der pure Wahnsinn wie viel Gold in dieser Basilika verarbeitet wurde.
Am späten Nachmittag haben wir die Grenze nach Peru passiert und wie schon alle anderen Grenzübergänge: Das Prozedere ist immer gleich, Migration, Autopass abgeben – nächstes Land: Migration, Autopass neu ausstellen lassen. Wieder hat niemand das Womo von innen sehen wollen, alle sind nett und freundlich und nach einer Stunde ist alles erledigt. Wir fuhren noch ein ganzes Stück in Richtung Puno, denn das war das nächste große Ziel, die schwimmenden Inseln der Uros, die wir uns am Sonntag angeschaut haben. Mit dem Schiff fährt man aus der Bucht im Titicacasee, wo Puno liegt, durch den Schilfgürtel, dessen Material die Uros, die sich selbst „Seemenschen“ nennen, zum Ausbessern ihrer Wohninseln nutzen. Es gibt ca. 49 Inseln aus Totora Schilf. Der Strom wird von Solarpanelen gewonnen. In perfektem Englisch hat uns der nette Gastgeber sein Reich gezeigt und wie das Leben auf den Inseln abläuft. Nach einem Stadtspaziergang durch Puno, der Folklorehauptstadt Perus, haben wir den Titicacasee, der zu 60 % Peru und zu 40 % Bolivien gehört, verlassen.
Eine längere Autofahrt über Straßen in Höhe von 4500 m, hat uns nach Arequipa gebracht, was auf 2385 m liegt, und wo wir Weihnachten verbrachten. In 10 min. sind wir in der Stadt, haben einen schönen Stellplatz an einem Hostel, wo noch 3 andere Womos mit übernachten. Am Heiligabend sind wir eisessend bei über 26 Grad durch die Stadt spaziert, allerdings ist hier im zu 100 % katholischen Peru doch die Weihnachtsdeko nicht zu übersehen und überall dudelte Weihnachtsmusik. Die Stadt in der Stadt – das Kloster Santa Catalina, 1579 gegründet, ein Labirinth aus Gängen und Räumen hat uns sehr beeindruckt und ist die Hauptattraktion in Arequipa. Seit 2000 ist die „weiße Stadt“ wegen dem häufig als Baumaterial verwendeten hellem Tuffstein Unesco Weltkulturerbe. Fast immer sieht man das Panorama der Vulkankegel.
Ja und am Heiligabend gibt es bei uns immer Raclette, so natürlich auch in Südamerika, nur dieses Jahr im Freien und ohne Kinder. Auch das Christkind hat es irgendwie hierher nach Südamerika geschafft, es gab Geschenke zum Auspacken. Gegen 22:30 sind wir dann wieder in die Stadt gelaufen, da war einiges los und Punkt 24:00 startete überall ein Feuerwerk, wo man im ersten Moment denkt, stille Nacht und sind die nicht eine Woche zu früh dran? Aber das hatten wir schon im Reiseführer gelesen und sind auch aus dem Grund in die Stadt gelaufen. Die zwei Feiertage nutzten wir für diverse Erledigungen am Womo und zum Ausruhen.

Nördlichstes Ziel der Reise: Titicacasee

21.12.2018

Das Wetter passt nun doch allmählich zur Höhe, d.h. es ist nicht mehr ganz so warm und nachts kühlt es ziemlich ab. So nutzten wir den Mittwoch zum Fahren von Uyuni bis ca. 90 km vor La Paz.
Gestern nahmen wir dann den Kampf auf uns: Das Fahren durch La Paz – war zwar anstrengend aber auch beeindruckend. Ca. eineinhalb Stunden rollten wir im stopp and go durch die Stadt mit dem Regierungssitz von Bolivien. Ein chaotischer Trubel, aber es passiert nichts, na zum Glück, denn ein Krankenwagen hätte auch keine Chance.
Nach weiteren 40 km näherten wir uns dem angesagten nördlichstem Ziel unserer Reise: dem TITICACASEE. Für alle, die bis jetzt meinten wir sind zu flott unterwegs hier die Erklärung: manch einer kann sich ja denken, warum wir gerade am 21.12. am höchstgelegenen (3812 m) und größten schiffbaren Hochlandsee der Welt sein wollten.
Der Plan war: zwei Nächte im Hotel in Copacabana am Titicacasee mit Bootsfahrt zur Sonneninsel. Aber es kam anders: Ca. 30 km vor dem Ziel, kurz nach einer sehr wackligen Fährfahrt (per WhatsApp schnell noch die Kinder gebeten, das Erbe gerecht aufzuteilen), kamen wir an eine Straßenblockade, die für unser Auto zwar überwindbar gewesen wäre, aber wir erfuhren, dass es weitere und größere Blockaden geben würde und auch die Nebenstrecken belagert sind. Grund: Statt der Fähre soll eine Brücke gebaut werden. Tja, Abenteuer…, das wollten wir ja, also blieb das Hotelzimmer leer und wir haben einen super Stellplatz am See gefunden. Heute: neuer Tag – neues Glück: manch einer prophezeite, die Straße würde abends freigegeben, man sei in Verhandlung, andere sagten: „morgen“. Wir haben noch einmal unser Leben der Fähre anvertraut und ein anderes nettes Hotel gefunden, um heute etwas auszuspannen, Wäsche abzugeben und mal wieder mit WLan einiges zu bearbeiten und zu recherchieren. Egal wie: wir sind am 21.12.2018 am Titicacasee. Morgen ist dann entweder die Straße frei oder wir müssen ein längere Wegstrecke nach Peru fahren.

Salar de Uyuni

18.12.2018

Pünktlich 9:30 Uhr standen wir vor dem Büro unseres Guide und die Fahrt Richtung Salar startete in einem Nissan Patrol. Bald erreichten wir die größte Salzfläche der Erde auf dem auch ein Monument mit der Aufschrift „Dakar“ steht, gewidmet der legendären Rally. Nachdem wir einen kurzen Einblick zur Salzaufbereitung gewannen, ratterten wir `zig km über das Salz und fuhren zur Insel „Isla Incahuasi“. Diese Insel war früher, also vor Jahrmillionen unter der Meeresoberfläche dieses ausgetrockneten Binnenmeeres, somit sieht man jetzt die Korallen auf dem Berg. Wir genossen nicht nur das leckere Mittagessen (Lamafleisch), sondern bewunderten auch die 8 – 10 m hohen Säulenkakteen, welche im Jahr nur 1 cm wachsen. Viele Vulkankegel säumen den Salar, wo manch einer ab und zu raucht.

Bolivien

17.12.2018

Am 3. Advent sind wir vorbei an unzähligen Vikunjas und Lamas durch die Puna, eine Hochebene, zur Grenze nach Bolivien gerollt. Nach einer Stunde, ohne dass sich nur irgendwer für das Womo oder dessen Inhalt interessiert hätte, waren wir in Bolivien. Der bolivianische Grenzort wird von vielen Argentiniern zum Einkaufen genutzt, dementsprechend bunt und quirlig ging es auf den Straßen zu.
Entspannt, nach einer ruhigen Nacht in einem ausgetrockneten Flußtal, haben wir am Montag Tupiza besucht und sind nach Uyuni gefahren, wieder durch eine wunderschöne Landschaft mit Canyons und Serpentinen rauf und runter, teilweise über 4000 m. Abends erreichten wir den Ort auf 3660 m, welcher Ausgangsort für das „weiße Meer“ ist. Schnell haben wir noch eine Tour für den nächsten Tag gebucht, da es ratsamer ist, nicht mit dem eigenen Auto reinzufahren. Manch einer, der sich auf diesen 12 000 km² kaum auskennt, hat sein Auto „versenkt“ und anschließend kräftig und lange freigeschaufelt.

Cachi - Salta - Purmamarca - Humahuaca - Tilcara

15.12.2018

Von Cachi nach Salta gibt es eine wunderschöne Strecke durch die Cuesta del Obispo. Man streift den Nationalpark Los Cardones mit unzähligen Kandelaberkakteen und erreicht die Passhöhe Piedra del Molino mit 3457 m. Danach geht es serpentinenartig ins Tal. Salta haben wir am Nachmittag bei Gewitter erreicht. Wenn es hier richtig regnet, ist eine Stadt schlagartig überschwemmt, für unser Womo war es aber die langersehnte Wäsche.
Salta haben wir am Donnerstag besucht und übernachteten danach auf einem Campingplatz nördlich von San Salvador de Jujuy, wo wir uns bei Dunkelheit an unzähligen Glühwürmchen erfreuten. Das Highlight war gestern in Purmamarca – der Berg der sieben Farben. Über Tilcara fuhren wir nach Humahuaca – Unesco Weltkulturerbe – was auch schon über 3000 m hoch liegt. Heute haben wir uns ausführlich einem alten indianischem Wehrdorf, das Pukara, gewidmet, was die größte Sehenswürdigkeit in dieser Region darstellt. Staub und Hitze sind unsere täglichen Begleiter.

Ruta 40

12.12.2018

Die letzten beiden Tage verbrachten wir zumindest fahrtechnisch auf der Ruta 40, über Cafayate nach Cachi. Während der erstgenannte Ort eine beliebte Weingegend ist, aus dem der bekannte Torrontes Wein stammt, liegt Cachi schon 2280 m hoch. Wir haben jeweils schöne Campingplätze gefunden.
Der Temperaturrekord gestern lag bei 45 Grad, so dass wir sehr froh um unsere Klimaanlage im Auto sind, die wir ausgiebig geniesen konnten, denn die ca. 120 km vor Cachi haben wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 kmh befahren, weil einerseits die Landschaft zu gigantisch war und andererseits: der Straßenzustand war eine reine Schotterpiste. Aber es ist kaum zu glauben, wir waren oft kilometerlang allein unterwegs.

La Rioja bis Belen

10.12.2018

Der 2. Advent hat uns bei ca. 35 Grad Außentemperatur 280 km weitergebracht. Man kann es gar nicht beschreiben, wie faszinierend die Landschaft ist und sich gefühlt aller 20 km verändert. Man sieht hohe begrünte Berge, dann Unmengen von Felsen, dann fährt man wieder durch eine Hochebene und das Ganze immer von unzähligen Kakteen, teilweise blühend, gesäumt.
Kurz vor Belen haben wir uns auf die Spuren der Inkas begeben und die Ruinen einer Siedlung besichtigt. Unser Campingplatz liegt an der legendären Ruta 40, der längsten Straße der Welt, die 1935 abgesteckt wurde.

Fahren und Weiterkommen

08.12.2018

So, ihr Lieben, danke an die treuen „Fans“, die uns folgen, wir freuen uns sehr darüber, aber die Einträge werden jetzt etwas unregelmäßiger und in größeren Abständen folgen, denn das Ganze ist immer abhängig von Wlan und Strom für den PC.
Die letzten beiden Tage haben wir mit Fahren, Großeinkauf und Betanken von Auto und der drei Kanister verbracht. Am Nikolaustag waren es dann auch gleich 500 km teilweise über die Autopista bis hinter Cordoba. Gestern erfreuten wir uns schon an den ersten wunderschönen Bergketten und haben auf einem Campingplatz kurz vor Cruz del Eje übernachtet. Das Womo benötigte ebenfalls eine andere Software, damit es höhentauglich ist. Für uns bleibt das mit der Höhenanpassung ja noch spannend. Abends waren wir in dem kleinen Örtchen San Marcos Sierra und haben die Menschen und deren Leben hier beobachtet.
Heute fahren wir in Richtung La Rijo und schauen, wie weit wir kommen. Des öfteren winkt man uns zu oder hupt, was hier ja alles bedeuten kann. Immer wieder taucht eine Polizeikontrolle auf, die uns aber meistens durchwinkt, oder ein Fußballthema anspricht. Zuerst sind wir noch durch Berge gefahren, plötzlich erschien eine Hochebene mit unzähligen Kakteen. Es war windig und über 30 Grad. Wir wünschen euch allen einen schönen 2. Advent.

05.12.2018

Mit Stopp in Mercedes/Uruguay, einem kleinem Städtchen kurz vor der Grenze zu Argentinien, haben wir diese dann mittags erreicht und schon nach 20 min mit den richtigen Stempeln und Dokument für das Auto passiert. Es wurde nichts kontrolliert. Auch die oft beschriebene Lebensmittelkontrolle fand nicht statt und wir waren fast ein bisschen enttäuscht. Die an die Grenze anschließende Brücke führt über den Rio Uruguay nach Gualeguaychu und die Grenze der beiden Länder ist genau in der Flußmitte. Einen schönen Stellplatz fanden wir in Victoria/Argentinien am Ufer des Rio Parana. Heute sind wir mit der besagten Durchschnittsgeschwindigkeit schon um 359 km weiter gerollt.

Weiterfahrt nun mit Wohnmobil

04.12.2018

Gegen 11:30 ging es dann mit gepackten Fahrzeug vom Hotel in Richtung Argentinien. Zuerst suchten wir natürlich eine Tankstelle auf, um Diesel und Wasser aufzufüllen. Danach fuhren wir zur ca. 20 km entfernten Gasauffüllstation, denn bei der Verschiffung dürfen weder Gas noch Wasser, der Dieseltank höchstens zu einem Viertel, gefüllt sein. Interessant und spannend, wie das hier alles abläuft. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit, aber sie arbeiten auch „behutsam“. So haben wir für die Befüllung der Gasflasche 90 min unserer Lebenszeit investiert.
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 60 kmh, dabei sind die Straßen in Uruguay gar nicht so schlecht, fanden wir am Abend einen Stellplatz im Örtchen Cardona und sind somit am ersten Tag gut 200 km weitergekommen.

Wohnmobilabholung

03.12.2018

Heute war es nun soweit, einer der wohl aufregendsten Tage während dieser Reise geht zu Ende. Aber wir sind glücklich, denn das Wohnmobil ist völlig unbeschadet und mit komplettem Inhalt in Montevideo angekommen und benötigt höchstens eine Wäsche.

Pünktlich 9:00 Uhr standen wir vor der Migration, um das Certificado de Llegada zu bekommen. Kurzer Schock, wir waren nicht allein, aber wir waren 9:27 Uhr schon fertig. Danach ging es ein paar Straßen weiter zum Grimaldi Agent KMA Uruguay, wo man den Frachtbrief erhält und auch ein paar Dollars los wird. Aber man hat uns schon erwartet und dadurch ging alles sehr schnell. Schon 10:00 Uhr waren wieder ein paar Straßen weiter beim Zollagenten, welcher von allem Kopien macht und sich dann mit dem Hafen in Verbindung setzt, wann das Fahrzeug zur Abholung bereit steht. Schritt 3 könnte man auch ohne Agent erledigen, aber es könnte sein, dass man im Hafen von Büro zu Büro geschickt wird, was sich auch über Stunden hinziehen kann. Wir hatten Glück, nach ca. 2 Stunden kam schon eine Mail, dass wir uns 15:30 mit dem Agenten treffen, um dann das Wohnmobil zu holen. Im Hafen musste dann nochmal mit allen Unterlagen der „Pass“  für das Fahrzeug erstellt werden und dann ging es los….Sichtung….Freude, weil alles geklappt hat und ab zum Hotel. Der nette junge Mann, der sich mit den Bezeichnungen auf den deutschen Fahrzeugpapieren echt abgemüht hat, war aber nochmal neugierig und wollte das Womo von innen sehen. Kontrollen jeglicher Art sind uns zum Glück erspart geblieben.  Nun steht es hier auf dem bewachten Hotelparkplatz und morgen werden wir weiter packen und starten – in Richtung Argentinien.

Montevideo in Uruguay

1. Advent 2018

Nach ca. 3 Flugstunden haben wir gestern die Hauptstadt Montevideo des zweitkleinsten Landes von Südamerika erreicht. Wir waren von Rio 30 Grad gewohnt, so war es direkt ein Kälteschock für uns: wir benötigten mal wieder eine Jacke, bei nur 17 Grad und Sturm. Den Nachmittag nutzten wir mit dem Auffinden der Stationen für morgen, und sind aufmerksam am Hafen gelaufen, in der Hoffnung das Womo zu erspähen, was schon seit 29.11. und damit vor uns in der Stadt ist. Heute haben wir erfahren, dass wir es gar nicht sehen können, da es wohl in einer Halle steht und diese abgesperrt ist.

Montevideo wird für viele Overländer als Tor zu Südamerika genutzt. Es zählt zu den 10 sichersten Städten Lateinamerikas und hat laut einer Studie die höchste Lebensqualität von Südamerika. (Keine Angst, wir kommen schon wieder zurück.) Das Wahrzeichen ist das Bauwerk Palacio Salvo, welches bis 1935 auch das höchste Bauwerk von Südamerika war. Es liegt am Placa Independencia.

Weitere Eindrücke von Rio

30.11.2018

Heute sind wir mit der Metro in die Stadt gefahren und haben zuerst den Aquadukt „Arcos de Lapa“ mit Bonde (Straßenbahn, die seit 1896 über das Bauwerk rumpelt) angeschaut. Von hier aus sieht man auch die Catedral de Sao Sebastiao, welche die Form eines riesigen Kegelstumpfes hat. Bevor wir Rios Stadtkathedrale besichtigten, sind wir die 215 Treppenstufen von  Lapa hinaufgestiegen. Der Schriftsteller Jorge Selaron brachte sich das Kachelbrennen bei und verwandelte ab 1990 die Treppe mit mehr als 2000 Fliesen in ein Gesamtkunstwerk.

29.11.2018

Auf dem Granitberg Corcovado, der inmitten des Tijuca-Nationalparks steht, trohnt die weltberühmte Christusstatue, 38 m hoch und 1145 Tonnen schwer. Neben dem Highlight „Zuckerhut“ ist die Erlöserstatue natürlich ein weiteres unübersehbares Wahrzeichen von Rio. Wegen den jeweils wunderschönen Ausblicken von beiden „Buckeln“ wird Rio auch als schönstgelegene Stadt der Welt bezeichnet.
Da wir mit einem Guide unterwegs waren, hatten wir die Möglichkeit tiefer in den größten Stadturwald zu fahren und haben dort eine kleine Wanderung gemacht. Die Rückfahrt führte uns wieder vorbei am Cristo Redentor in eine Favela. Die menschliche Wärme und Freundlichkeit aber auch ein leckeres Mittagessen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Rio de Janeiro

28.11.2018

Knapp drei Flugstunden sind es von Buenos Aires nach Rio. Problemlos und mit den richtigen Stempeln im Ausweis konnten wir in Rio starten. Unser Hotel liegt im Stadtteil Copacabana.
Nach kurzem Strandspaziergang war heute unser großes Ziel der Pao de Acucar – der Zuckerhut. Anfangs noch ein bißchen vernebelt, aber mittags….durch unser geduldiges Warten…hat er sich doch noch von der besten Seite gezeigt. Der Blick auf Rio ist gigantisch. Es war uns die Zeit Wert, denn sicher fährt man nicht so schnell wieder mit der Seilbahn auf den Zuckerhut.
Anschließend haben wir uns für den Besuch im Botanischen Garten entschieden, um gut zu entspannen. Hier gibt es ca. 9000 Pflanzenarten und Baumbestände seit über 200 Jahren. Wir haben die Pflanzen zwar nicht gezählt, aber es waren wirklich viele….

Buenos Aires

26.11.2018

Faszinierend, diese Stadt, von der wir in knapp zwei Tagen nur einen Bruchteil gesehen haben. Trotzdem fühlt es sich an, in verschiedenen Welten zu sein. Hier leben ca. 14 Millionen Menschen, ein Drittel aller Einwohner von einem Land, welches achtmal so groß ist wie Deutschland.

Man findet sich erstaunlich gut zurecht, weil die Stadt wie ein Schachbrett aufgebaut ist und die Plätze und Straßen sehr weitläufig sind. Auf Grund der vielen Einwanderer hat die Stadt von allem etwas und man kann sie gut mit Städten wie Paris, Wien, Berlin und London vergleichen, aber auch mit Mailand und Madrid. Hier fahren mehr Taxis als in New York. Es gibt viele Grünflächen und schöne Parkanlagen. Einer davon ist der japanische Garten den wir besucht haben. Das Hafenviertel Puerto Madero mit der „Frauenbrücke“ muss man gesehen haben. Geld regiert die Welt – die Bankenpaläste sind höher als der Präsidentenpalast. Über 4 Millionen Touristen besuchen BA jährlich und es gibt schon wieder zwei Weitere, die in die Stadt am Rio de la Plata wiederkommen werden.

Endlich geht es los

24.11.2018

Gerade noch rechtzeitig haben wir das Packen vollendet, uns vom Haus verabschiedet und wurden nach München gefahren. Mit Zwischenstopp in Madrid sind wir pünktlich 8:30 in Buenos Aires gelandet und damit zum ersten Mal auf der Südhalbkugel angekommen. Strahlender Sonnenschein und der Frühling haben uns schon erwartet.

 

Geplante Route für 3 Monate

Unzählige wunderschöne Fotos haben wir in Reiseführern, Blogs und bei Vorträgen über die Anden, Patagonien und in verschiedenen Reisereportagen gesehen. All das wollen wir natürlich auch erleben. Für die Möglichkeit, dass wir 100 Tage aussteigen können, sind wir sehr dankbar aber sicher können wir nur einen Bruchteil der gigantischen Natur und Landschaft in Südamerika bereisen. Wenn das Wetter, das Womo und sonstige Gegebenheiten mitspielen, wollen wir als nördlichstes Ziel einen Kindheitstraum von Thomas anpeilen – den Titicacasee. Auf dem Weg dahin werden wir die nördliche Gebirgsregion von Argentinien um Salta herum und anschließend den Salar de Uyuni besuchen. Nach der Reise durch Bolivien und Südperu widmen wir uns wechselweise Chile und Argentinien. Wir werden euch auf dem Laufenden halten…..

Verschiffung nach Montevideo

Von Anfang an haben wir uns bei der Verschiffung für Seabridge entschieden. Hier wird man sehr gut betreut, bekommt alle Infos ausführlich per Mail und kann am Telefon immer unendliche Fragen stellen, die sehr kompetent beantwortet werden. Im April 2018 waren wir zum Seabridge Treffen in Bad Königshofen und konnten uns sehr gut informieren.
Ende Oktober, nach einigen intensiven „Packwochenenden“, haben wir dann das Womo nach Hamburg gefahren zum Schuppen 48 im Hamburger Hafen und seit 25.10.2018 ist es mit der Grande America unterwegs. Regelmäßig schauen wir die Position des Schiffes nach und hoffen, dass es wie geplant Ende November in Montevideo / Uruguay ankommt.

Reisefahrzeug

November 2018

Nachdem das Ziel Südamerika feststand, haben wir ein geeignetes Fahrzeug gesucht. Unser bis dahin geliebtes Womo, ein Fiat Ducato, den wir seit 2000 gefahren sind, ein Fahrzeug unter 6 m Länge aber mit Platz für 5 Personen, ist in die Jahre gekommen. Relativ zeitnah fanden wir ein Hymer Womo mit Allrad-Antrieb. Dieses nette Auto begleitet uns mit zunehmender Freude nun schon seit über einem Jahr. Die Allradfunktion und Geländegängigkeit haben wir im Offroad Park Langenaltheim getestet, was richtig Spaß gemacht hat.

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