Fin del viaje

16.01.2020

Mit dem Bewußtsein, 28 697 km ohne Probleme innerhalb von 5 Monaten über 14 Grenzübergänge gefahren zu sein, dabei 7 Länder bereist zu haben, fällt der Abschied vom Auto aber besonders auch von diesem wunderbaren Kontinent sehr schwer. Nichts ist beständig, was ja selbst die Veränderungen hier in Südamerka innerhalb eines Jahres zeigen. Während wir bis zum Abflug nach Hause noch einige Tage in Montevideo verbringen sind wir froh, dass wir den Mut hatten, diese Reise anzutreten. Wir sind dankbar, dass alles gut funktioniert hat, wir nie eine Autopanne hatten oder krank geworden sind und auch das Wetter es fast zu gut mit uns gemeint hat. Nur als eingespieltes Team kann man dieses „Projekt“ bewältigen. Für weitere Reisen sind wir natürlich motiviert. Wir haben mit vielen netten Menschen Kontakte geknüpft, interessante Lebensmodelle kennengelernt, wissen aber auch die lang bestehenden Freundschaften in der Heimat zu schätzen und bedanken uns bei allen, die sich für unsere Reise interessiert haben.

14.01.2020

Hafen - Montevideo

10:30 war Treffpunkt mit der Agentin im Hafen und noch zwei anderen Wohnmobilen. Nach Abgabe des immer so wichtigen Zollpapiers für das Auto, wurde uns ein Platz zum Parken zugewiesen. Noch eine Unterschrift, die Schlüssel abgeben und auf ein glückliches Wiedersehen in Hamburg freuen bzw. hoffen.

Mal schnell nach Uruguay - 1500 km

13.01.2020

Dass die „manana“ – Mentalität nicht immer in Südamerika gilt, haben wir spätestens am 7.1. mitbekommen, als uns abends die Mail erreichte, wir sollten doch am nächsten Tag in Montevideo sein, um die Papiere zur Verschiffung fertig zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir nur 1500 km von der Hauptstadt Uruguays entfernt und noch gar nicht auf Stress und Verschiffung eingestellt. Nach einem Telefonat am nächsten Morgen konnten wir uns auf den Bürotermin am 10.01. gleich 9:00 einigen. Hintergrund ist, dass die Papiere mindestens 5 Tage vorher erstellt werden müssen und das Schiff zu dem Zeitpunkt schneller als geplant war. wir liesen es uns aber nicht nehmen zum Abschluß, bevor es nur noch durch flaches Land nach Uruguay geht, eine schöne Andenstraße zu fahren. Es verabschiedeten sich auch am Straßenrand Nandus, Guanacos und ein Fuchs von uns. Am Abend des 9.1. passierten wir die argentinisch – uruguayische Grenze problemlos und fuhren noch bis ca. 65 km vor Montevideo, so dass wir am nächsten Morgen pünktlich im Büro waren. Schnell waren die Formalitäten erledigt und der endgültige Abgabetermin wurde für 14.01. vereinbart (inzwischen hatte das Schiff nämlich schon wieder Zeit verloren). Plötzlich hatten wir wieder ganz viel Zeit und fuhren erst an den Atlantik, zwei Tage in die Berge Uruguays (mega spektakulär mit ca. 500 m) bevor wir das Womo für die vierwöchige Reise mit der Grande Francia startklar machten.

Zurück in Argentinien

07.01.2020

Nachdem wir Johanna am Flughafen in Santiago verabschiedet haben, verließen wir Santiago in Richtung eines weiteren unbedingt sehenswerten Passes: den Paso Los Libertadores auf ca. 3900 m. Kurz vor dem Pass haben wir übernachtet, um gut ausgeruht die 28 Kurven zu bezwingen und anschließend auf argentinischer Seite im Aconcagua Provincial Park zu wandern, mit Blick auf den höchsten Berg auf dem amerikanischen Kontinent – den Aconcagua mit 6962 m. Wir hatten wieder einmal Glück: während unserer Wanderung zeigt sich der Berg ohne Wolken. Nach dem Park kam erst die Aduana für beide Länder und damit die Grenzformalitäten. Gleich 1 km später ist eines der schönsten Naturwunder Argentiniens: Puente del Inca, auf 2700 m. Eine Brücke, deren natürlicher Bogen sich durch Erosion gebildet hat. Das Wasser der stark schwefelhaltigen heißen Quelle des Rio Mendoza hat den Stein rötlich-gelb gefärbt. Für den Film „7 Jahre von Tibet“ diente diese Brücke als Kulisse.

Santiago de Chile

06.01.2020

Santiago mit dem Wohnmobil zu erkunden, gestaltete sich schon im letzten Jahr nicht einfach. So entschieden wir uns, das Womo am Flughafen zu parken, für eine Nacht in einem Hotel in der Stadt zu übernachten, zumal Johanna am Montag ohnehin ab Santiago wieder nach Hause geflogen ist. Wir trafen uns mit Rita und Erwin, zwei Overländer, die unfreiwillig im Moment länger in Santiago sind, weil es ihrem Camper in der Werkstatt gefällt. Dadurch kennen sie die Stadt schon sehr gut und wir bekamen eine deutsche Stadtführung. Seit Mitte Oktober gibt es hier immer wieder Demonstrationen für bessere Verhältnisse und gegen Abend kommt es auch am Plaza de Italia mehr oder weniger zu „Auffälligkeiten“, damit nichts vergessen wird. Viele friedliche Demonstranten wurden durch die unnötige harte Polizeigewalt verletzt. Für uns war es bedrückend zu sehen, wie sich die Stadt verändert hat. Viele Schaufenster in der Innenstadt sind gesichert. Museen, Metrostationen und Einrichtungen haben teilweise schon länger geschlossen. Wiederum gibt es auch genügend Ecken, wo man von all dem nichts mitkommt. Die Sicht von der Aussichtsplattform des Gran Torre Santiago, dem mit 300 m höchsten Gebäude von Lateinamerika aus gesehen, bietet den Blick auf eine schöne Stadt.

Ein paar Tage in Chile

04.01.2020

Nach dem wunderschönen Pass steuerten wir zuerst das Valle de Elqui an, ein subtropisches Paradies inmitten der Wüste. Zwischen, mit Kakteen bewachsenen Bergen, gedeihen viele Früchte, besonders aber Trauben, aus denen verschiedene Sorten Pisco gebrannt werden. Je süßer die Trauben, desto besser ist der Pisco. Von Vicuna bis Ovalle gönnten wir uns wieder eine Schotterstrecke und übernachteten in der Wildnis auf 2000 m. Anschließend erreichten wir den Pazifik. Schon von weitem war der bekannte Küstennebel zu sehen. Dieser sorgt allerdings für saubere Luft, weshalb viele Observatorien in den Anden stehen. Die Sicht zum faszinierenden Sternenhimmel ist so ungetrübt. Eine Nacht am Pazifik mit Möwen, Pelikanen, Geiern und dem Meeresrauschen konnten wir ruhig und allein geniesen. Nach dem Marktbummel in Los Vilos fuhren wir zum Biopark Puquen. Bei gutem Seegang gibt es hier einen Brandungsgeysir zu bestaunen, aber wir erfreuten uns auch an den vielen Seelöwen auf einem Felsen vor der Küste.

Grenze Argentinien - Chile

01.01.2020

Um nach Chile zu gelangen, gibt es viele Möglichkeiten, aber wir entschieden uns für den höchsten befahrbaren Grenzpass zwischen Argentinien und Chile: den Paso del Agua Negra mit 4775 m. Schon ca. 70 km vor dem Pass erledigt man auf der argentinischen Seite die Formalitäten und erst 84 km nach dem Pass die Einreiseformalitäten auf der chilenischen Seite. Die Beamten hatten am 1.1. viel Zeit, wir waren das 27. Fahrzeug an dem Tag. Viel Zeit bedeutet sehr genaue Kontrolle. Aber den Pass zu fahren, der nur kurz im südamerikanischem Sommer geöffnet hat, lohnt sich.

Silvester in den Anden

31.12.2019

Durch das Valle de Uco, ein aufstrebendes Weinanbaugebiet, fuhren wir nach Mendoza, eine der ältesten Städte des Landes. Den Stadtbummel haben wir allerdings kurz gehalten, da es bei 36 Grad dann doch etwas zu heiß war. Unser nächstes Ziel war Uspallata und es gibt verschiedene Wege, den Ort zu erreichen. Warum einfach, wenn es auch abenteuerlich geht. Die Strecke fordert entsprechende technische Voraussetzungen, die unser Wohnmobil erfüllt, also nahmen wir die Herausforderung an. Ja, es war eine wahre Herausforderung, denn nicht nur Schotter sondern tiefe Spurrinnen und große Steine machten das Fahren auf der nur einspurigen Strecke mit steilen Serpentinen zu etwas „Besonderm“. Die Landschaft war es natürlich wie immer wert, aber der Nervenkitzel war beachtlich. Silvester verbrachten wir auf dem Campingplatz in Barreal. Nach einem Gewitter und damit überschwemmten Campingplatz musste das Raclette im Wohnmobil aufgestellt werden. Wir wünschen allen, die uns auf unserer Reise begleiten ein gesundes neues Jahr.

Laguna del Diamante

29.12.2019

In Malargüe besuchten wir das Pierre-Auger-Observatorium, benannt nach dem französischen Physiker, der 1935 den kosmischen Regen entdeckt hatte. Hier wird das Eindringen hochenergetischer kosmischer Strahlung in die Erdatmosphäre erforscht. An einigen der 1600 tankähnlichen Detektoren fuhren wir zu unserem nächsten Ziel, der Laguna del Diamante, vorbei. Auf 3350 m, vor der Kulisse des Vulkankegels Maipo (5323 m), erwartet ein oft stahlblauer Bergsee seine Besucher. Von der Ruta 40 geht es erst über 26 km Schotter zum Eingang des Reserva Natural (2300 m) und anschließend weitere 43 km über teilweise 4000 Höhenmeter zur Laguna, oft in Begleitung von Guanacos und Condoren. Das Fahren kostet mindestens gute zwei Stunden Zeit, aber man will gar nicht schneller den Schotter bezwingen, da die Landschaft atemberaubend ist. Ein gigantischer Sternenhimmel wachte über uns in der Nacht.

27.12.2019

Canyon del Atuel

Ein weiteres Highlight ist der sich südlich von San Rafael befindende Canyon del Atuel. Unzählige Fotostopps wurden eingelegt, um diesen Canyon für immer abzuspeichern. Wir konnten uns einfach nicht satt sehen. Anschließend fuhren wir noch bis Malargüe, eine kleine beschauliche Stadt an der legendären Ruta 40 und haben von nun an die Anden an unserer Seite.

Südamerika ... die vorerst Letzte

Weihnachten 2019

Zum dritten und vorerst letzten Mal reisen wir wieder durch Südamerika, für knapp vier Wochen, um weitere Naturwunder zu bestaunen. Dabei begleitet uns Johanna, unsere jüngste Tochter, für zwei Wochen. Als wäre nichts gewesen, öffneten wir am 23.12. gegen 14:00 Uhr das Wohnmobil, fuhren zum Einkaufen, räumten ein und um und gönnten uns ein leckeres Käsefondue im Restaurant neben dem Campingplatz La Florida in Villa General Belgrano, wo das Auto neun Wochen auf uns warten musste. Am Heilig Abend bummelten wir ein wenig durch Villa General Belgrano, bewunderten den Weihnachtsschmuck, waren Eis essen und fuhren nach La Cumbrecita, um zu einem Wasserfall zu wandern. Bei teilweise 38 Grad war der Pool am Campingplatz genial, den wir vor dem Weihnachtsessen noch ausgiebig nutzen. In der Nacht zum ersten Feiertag hatte es gut abgekühlt und wir starten bei 14 Grad und Nieselregen durch die Berge von Cordoba bis zum Nationalpark Sierra de las Quijadas. Allein und ruhig konnten wir hier gut übernachten und am zweiten Weihnachtsfeiertag den Nationalpark erkunden. Einfach gigantisch die Schluchten und Felsformationen, die aus dem Nichts auftauchen.

Menü schließen